Ist Denken entbehrlich geworden, weil ChatGTPs oder Chatbots Sach- und Pruefungsfragen fuer uns erledigen? Denn die KI kann analysieren, simulieren, imitieren, sie kann uns unsere Denk- und Kulturmuster spiegeln. Insofern ist sie zum Akteur geworden und kein blosses Werkzeug des Menschen mehr. Sie kann sich sogar gegen den Menschen wenden, ihn erpressen. Sind wir also am Ende?
Ja, wenn Denken lediglich ein intellektueller Vorgang waere. Aber dem ist nicht so, sonst duerften dabei keine Emotionen entstehen, die beispielsweise die Verwendung der Gendersprache begleiten und erkennen lassen, dass das Denken mit Sprechen, Empfindungen, Werten und dem Zeitgeist zu tun hat.
Ein Blick in die Schulbuecher, in Talkshows ueberzeugt uns davon: Dort werden Sprache und Denken heute dem Zeitgeist entsprechend sexualisiert, obwohl das Genus urspruenglich geschlechtsneutral war und die grammatischen Geschlechter der Sprache völlig unabhängig von den biologischen Geschlechtern entstanden sind.“( nzz.ch)
Die Sprache stellt offensichtlich die Brücke dar, über die sich Denken und Wahrnehmen aeussern können. Daher drueckt sich die wahrgenommene Realitaet in der Metapher aus, in Deutungsrahmen und Werturteilen. Sie ist wie ein Band, das den Menschen mit seiner Aussenwelt, speziell dem anderen Menschen verbindet, Gefuehle und Gedanken erzeugt
Sie wirkt auch in der Innenwelt des Menschen, in seinen Gedanken, das ein inneres Sprechen darstellt und seelische Kraft bewirkt, sie aeussert sich in Intuition und Imagination. So bildet sie unsere Persoenlichkeit. Andererseits nehmen die Eltern und andere Personen in der Umgebung durch ihre Sprache Einfluss auf die Wahrnehmung und die Gehirnbildung und die Glaubenssaetze des Kindes, sogar schon vor der Geburt. So bilden Denken und Sprechen unser Wesen, das sich im Denken, Fuehlen und Handeln aeussert. Dazu ist die KI jedoch nicht faehig.
Was wir von Stanley Kubriks Film „Odysse im Weltraum“ von 2001 als Zukunfts-vision kennen, ist heute Realitaet. Die KI kann analysieren, simulieren, imitieren, sie kann uns spiegeln und herausfordern. Insofern ist sie zum Akteur geworden und kein blosses Werkzeug mehr. Sie kann sich sogar gegen den Menschen wenden, ihn erpresssen. Da stellt sich die Frage, wie wir der KI geistig gewachsen sein koennen und wie wir in der Paedagogik mit ihr umgehen, denn blosses Negieren oder Verteufeln sind keine Loesung.
Sie sollte uns daher herausfordern, uns auf unser menschliches Wesen und unsere Begabungen zu besinnen, um aus der Sackgasse heraus zu kommen. Hier gilt, was Mephisto sagt: “Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Boese will und stets das Gute schafft!” (Faust, Goethe), sodass unsere Antwort lauten sollte: “Ich bin ein geistiges Wesen, das mit einer bestimmten Aufgabe und entsprechenden Potenzialen inkarniert ist. Ich bin ein multidimensionales Wesen mit einem hoeheren Selbst/einer Essenz und einer Seele, sodass ich bewusst wahrnehmen, beobachten, reflektieren, intuieren, imaginieren, manifestieren und erschaffen kann!” Physiker wie Burkard Heim mit seiner mathematischen Beschreibung X13 G 4 und Jean E. Charon,‘ L’esprit et la relativite complexe‘ haben das nachgewiesen.
Mehr denn je sind wir persoenlich und als Paedagoge gefordert, junge Menschen zum klaren, produktivem Denken, Sprechen, Schreiben, zur Kreativitaet im Wort, in der Musik, in der Kunst und dem Theater a zuleiten. Dann koennen wir der KI nicht als Feind, sondern als Herausforderer begegnen. Um dies unter Beweis zu stellen, sollten junge Menschen an Lernorten die Moeglichkeit erhalten, klares Wahrnehmen, Denken, Sprechen, Schreiben und Forschen zu erproben, aber ebenso kreatives Gestalten in der Dichtung, der Kunst, der Musik und dem Theater. Sie sollten sich in Intuition und Imagination genauso ueben koennen wie in Einfuehlungsvermoegen und Verstehen des anderen. Dann waeren sie nicht zum Untertan der KI geworden, sondern sie wuerden als Akteure ihres Lebens mit der KI als Begleiter in Freiheit und Selbstbestimmung in der Welt stehen!